
Indie-Mags werden über eigene Plattformen unters Volk gebracht.
Social-Media kurbelt den Verkauf an
Unters Volk gebracht werden die Indie Mags über eigene Plattformen – einen guten Überblick über die deutsche Szene kann man sich etwa auf der Homepage
indiemags verschaffen. Im angelsächsischen Raum ist «Stack» mit seiner Onlineplattform
stackmagazines sehr aktiv. Wer sich jeden Monat mit einem anderen Magazin befassen möchte, kann sich etwa bei «Stack» im Rahmen eines monatlichen Abos überraschen lassen.
Für das Bekanntmachen der Magazine kommen Social-Media-Kanäle und hier vor allem Instagram zum Einsatz, um auf diesem Weg die Designqualität zu unterstreichen und den internationalen Verkauf anzukurbeln. Das Lifestylemagazin «Kinfolk» bringt es allein auf Instagram aktuell auf 1,4 Millionen Follower. Der britischen Reise- und Designzeitschrift «Cereal» folgen 1 Million Menschen.
In den kreativen Hotspots dieser Welt wie Barcelona, London, New York und Berlin haben sich agile Communities entwickelt, die voller Tatendrang stecken. Das Angebot und der Markt sind unübersichtlich und ständig in Bewegung – Zahlen liegen dazu leider keine vor. Das mag auch daran liegen, dass die Indie-Mag-Community sich noch nicht verbandsmässig organisiert hat.
Geschichten hinter den Bildern
Wobei es der Szene nicht an öffentlicher Aufmerksamkeit mangelt. So ist etwa die Indiecon-Messe in Hamburg die zentrale Anlaufstelle für Independent-Magazin-Fans in Deutschland. 4000 Besucher verschafften sich einen Überblick darüber, was die Aussteller – 95 an der Zahl aus 22 Ländern – zu bieten haben. «Die Publisher wollen häufig gar nicht, dass ihr Magazin zur Haupteinnahmequelle wird, damit sie sich ihre Unabhängigkeit bewahren können», sagt Malte Brenneisen, selbst Herausgeber und Mitgründer des Independent-Publishing-Festivals «Indiecon» in Hamburg.
An drei Tagen wurden auf der Indiecon schlaue, schicke, schrille und vor allem unkonventionelle Arbeiten präsentiert. Unabhängig bedeutet hier, dass Publisher auch die Chefs der Magazine und deshalb inhaltlich und finanziell voll verantwortlich sind. In diesem Jahr zählte zu den Ausstellern unter anderem ein Wiener Kollektiv, welches das Magazin «
Auslöser» veröffentlicht – ein bilinguales Magazin (Deutsch und Englisch) für Fotografen und Fotografie-Fans, das sich vor allem auf die Geschichten hinter den Bildern fokussiert. Die erste Ausgabe ist im vergangenen März erschienen und kann für rund 20 Euro erworben werden.