07.02.2024 / Bruno Müller

Die drupa 2024 wird richtungsweisend

«Driving the Digital Transformation» – unter diesem Motto steht der Auftritt von Müller Martini an der drupa 2024 vom 28. Mai bis 7. Juni in Düsseldorf. Ich bin davon überzeugt, dass sich mit Hilfe der Digitalisierung in unserer Industrie auch für die Herstellung eines analogen, sprich gedruckten Produktes, beträchtliche Chancen ergeben. Einerseits in der Ausgestaltung von Broschüren, Magazinen und Katalogen, andererseits in der Wirtschaftlichkeit des gesamten Herstellungsprozesses. Wir wollen deshalb mit unseren Lösungen das Potenzial neuer Technologien konsequent nutzen.
 
Steigende Volumen bei Kleinstauflagen, der Wunsch nach noch mehr Variabilität bei der Ausgestaltung der Produkte, hohe Qualitätsansprüche, Kostendruck und der Fachkräftemangel sind aktuelle Herausforderungen unserer Branche. Die digitale Transformation bietet aus meiner Sicht enormes Potenzial, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
 
Wir zeigen auf der drupa 2024 mit unseren Innovationen, wie wir unsere Kunden auf ihrem individuellen Weg in die Zukunft unterstützen. Mit unserer umfassenden, modularen Plattform bieten wir dem Kunden ein homogenes Systemangebot, das mit seinen Bedürfnissen wachsen kann. Damit begleiten wir ihn als Partner langfristig auf seinem Weg der digitalen Transformation. Dabei folgen wir unserem Claim: Müller Martini – Your strong partner!
 
Neue Chancen für Müller Martini und die Kunden
Lassen Sie mich zuerst ausführen, welche Chancen die digitale Transformation unserem Unternehmen bietet. In zunehmendem Masse ist nicht die einzelne Maschine entscheidend, sondern mehrere Maschinen im Verbund. Damit wird der übergeordnete Workflow, der den Produktionsprozess dynamisch steuert, zum wichtigen Erfolgsfaktor. Mit unserem umfangreichen, über die Jahre gezielt erweiterten Lösungsangebot und der in vielen Projekten gesammelten Erfahrungen sind wir gut vorbereitet für die Unterstützung unserer Kunden bei der digitalen Transformation.
 
Chancen für unsere Kunden sehe ich dabei insbesondere in neuen Produktformen wie beispielsweise personalisierten Inhalten oder der Verwendung von qualitativ hochwertigen Materialien, aber auch in der On-Demand-Produktion, womit Lagerkosten oder Überproduktionen eliminiert werden. Natürlich stellt die digitale Transformation die grafischen Betriebe auch vor Herausforderungen. Denn sie erfordert Investitionen in Personal, Know-how und Equipment.
 
Wichtig ist ein optimaler Gesamtprozess
Ausschlaggebend für den Erfolg einer neuen Anlage ist der gesamte Prozess und nicht in erster Linie die gewählte Drucktechnologie. Auch im Offsetdruck sind Kleinlose möglich. Es braucht für die wirtschaftlich darstellbare Herstellung kleiner Auflagen nicht unbedingt digitale Druckmaschinen, sondern vor allem einen durchgängigen Prozess von der Vorstufe bis zum Versand.
 
Für die Ausgestaltung dieses Prozesses nutzen wir heute Lösungen aus dem Portfolio von Müller Martini und von unseren Partnerfirmen. Aber eines ist schon klar: Eine Digitaldruckmaschine, die dynamisch das Druckbild von Seite zu Seite verändern kann, bietet grosses Potenzial um den Herstellprozess zu vereinfachen.
 
Connex ist der Schlüssel für eine effiziente Produktion
Mindestens ebenso wichtig wie die Drucktechnologie ist aber auch der Workflow. Unser Connex-Stystem ist ein entscheidender Treiber hinter der digitalen Transformation. Wenn man die notwendige Funktionalität berücksichtigt, um alle Varianten und Einflüsse im Herstellprozess dynamisch und ohne manuelle Einflussnahme abzubilden, ist das schon eine eindrückliche Sache. Ein typisches Beispiel ist die korrekte Seitenanordnung – das Impositioning – auf der Druckbahn mit allen notwendigen Marken, Codes und aus der Weiterverarbeitung für ein qualitativ einwandfreies Produkt zu berücksichtigenden Variablen. Und das im Extremfall dynamisch wechselnd von Produkt zu Produkt. Deshalb ist Connex mit seinen Funktionen der Schlüssel für eine effiziente Produktion.
 
Daneben bietet Connex weiteres Potenzial, um beispielsweise Prozesse effizienter und transparenter zu machen: Den aktuellen Stand seiner Produktion jederzeit zu kennen, minimale Makulatur zu produzieren, den Energiehaushalt optimieren zu können, Problemstellen sofort zu erkennen und die richtigen Entscheidungen zu treffen oder den Automatisierungsgrad zu steigern.
 
Auch für KI-Anwendungen liefert Connex mit dem geordneten Erfassen von Daten entlang der Prozesskette eine wichtige Grundlage, um Produktionen noch effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten oder die Systeme zu verbessern. Damit können Variablen, die einen Einfluss auf die Produktion haben, erkannt und durch gezielte Massnahmen berücksichtigt werden.
 
Beratungskompetenz durch Praxiserfahrung
Wir haben in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Projekten viel dazu gelernt. Mit der nun deutlich gestiegenen Marktaktivität entwickelt sich dieses Know-how in die Breite. Unsere Fachleute sind ein entscheidender Faktor, um Projekte richtig zu planen und erfolgreich ins Ziel zu bringen. Wir beraten als Lösungsanbieter unsere Kunden ganzheitlich und zeigen ihnen Wege auf, wie sie ihr Business mit Hilfe der Digitalisierung stärken und ausbauen können.
 
Ich sehe noch viel Potenzial
Wir machten mit unseren unter Finishing 4.0 gezeigten Produktionslinien schon bei unserem Auftritt an der drupa 2016 einen grossen Schritt. In den vergangenen acht Jahre lernten wir viel dazu, erweiterten unsere Plattform, realisierten neue Funktionen, entwickelten Maschinen von Grund auf neu, vereinfachten oder automatisierten Prozesse und eliminierten Schwachstellen. Doch die Entwicklung geht immer weiter, und ich sehe noch viel Potenzial – bis eines Tages aus digitalen Informationen ohne manuelle Eingriffe hochwertige, gedruckte Produkte produziert werden.
 
Jede Krise wirkt beschleunigend
Der Chefredaktor einer deutschen Fachzeitschrift schrieb neulich in seinem Editorial, die Corona-Pandemie hätte der in unserer Branche erforderlichen Digitalisierung einen Technologieschub versetzt. Das ist zwar nicht falsch, doch an der Pandemie alleine lag es nicht. Denn man darf nicht vergessen, dass die Digitalisierung in der Druckindustrie seit 20 Jahren läuft. Richtig ist, dass jede Krise einen anlaufenden Strukturwandel beschleunigt, da sie uns zu Veränderungen zwingt. Wenn der Schmerz – oder besser die Dringlichkeit – steigt, dann steigt auch die Bereitschaft, Risiken einzugehen und Neues zu wagen.
 
Die drupa hat weiterhin einen hohen Stellenwert
Unbestritten ist für mich auch, dass Messen ihren Stellenwert nicht verlieren werden. Anstelle der Präsenzveranstaltungen etablierten sich in den vergangenen vier Jahren Online-Veranstaltungen und Webinare. Obwohl ich den effizienten Informationsaustausch über den virtuellen Kanal schätze, bevorzuge ich nach wie vor Präsenzveranstaltungen. Sie geben bezüglich physischen Erleben und nachhaltigem Verstehen einer neuen Maschine, einer Technologie oder eines Themas deutlich mehr her.
 
Deshalb gibt es für mich keine Zweifel, dass die drupa als Präsenz-Veranstaltung und Leitmesse der grafischen Industrie weiterhin einen hohen Stellenwert hat. Und zwar nicht nur nach Aussen, sondern auch nach Innen. Unser Auftritt 2016 erzeugte einen faszinierenden Motivationsschub vom Messestand bis zurück in unsere Fabriken. Dieser Spirit übertrug sich auch auf unsere Besucher und erzeugte eine positive, optimistische Stimmung. Dies ist neben den selbstverständlich erwarteten Abschlüssen ebenfalls ein wichtiges Ziel dieser Messe.
 
Die drupa 2024 wird richtungsweisend
Um zu erkennen wie sich das breite Interesse an Messen entwickelt, wird die unter dem Motto «drupa 2024 richtungsweisend sein. Eine grosse Messe wie die drupa lebt von einer konstant hohen Besucherfrequenz und nicht nur von Opinion Leadern.
Die grosse Frage lautet deshalb: Wie viele Leute kommen nach acht drupa-losen Jahren im nächsten Mai und Juni nach Düsseldorf?
 
Erste Signale aus der Messeleitung stimmen optimistisch. So hat die drupa 2024 die gleich grosse Fläche wie 2016, und es werden wiederum alle Hallen bespielt. Deshalb freue ich mich heute schon darauf, viele spannende neue Lösungen zu sehen und unsere globale Kundschaft zu treffen, um mich mit ihnen über unser Geschäft unterhalten zu können.
 
Wir zeigen vier innovative Produktionslinien mit Workflow-Anbindung
Müller Martini hat die drupa stets als Chance genutzt, um mit innovativen Lösungen seine Verpflichtung gegenüber der Branche und den Kunden zu zeigen. Dies wird auch 2024 der Fall sein. Auf unserem Stand sehen Sie den Klebebinder Antaro Digital mit SigmaLine Compact, den Sammelhefter Primera PRO und die Fadenheftmaschine Ventura MC 200 – vier hochautomatisierte, industrielle Produktionslinien natürlich eingebunden in unseren Connex-Workflow. Und auch die Weltpremiere einer Hunkeler-Lösung an unserem Stand wird beweisen, dass Müller Martini nun ein noch stärkerer Partner für durchgängige end-to-end Lösungen, insbesondere im Wachstumssegment der Buchproduktion mit Kleinauflagen.
 
Ich bin zuversichtlich, dass wir Ihnen auf unserem Messestand einen faszinierenden und überzeugenden Blick in die Zukunft gewähren werden und freue ich mich heute schon auf viele spannende Gespräche mit Ihnen.
 
Ihr
Bruno Müller
CEO Müller Martini
 
07.02.2024 Bruno Müller CEO Müller Martini