13.07.2021

Livonia Print: Zwei neue Backups für Spitzenzeiten

Nur wenige Wochen nach Bezug der neuen Produktionsstätte (die Sie in diesem Video sehen) in der lettischen Hauptstadt Riga investierte die auf Buchproduktion für Verlagskunden in ganz Europa spezialisierte Livonia Print in zwei neue Fadenheftmaschinen von Müller Martini – in eine Ventura MC 160 und in eine Ventura MC Digital.
 
Im vergangenen April zog die 2006 gegründete und 680 Mitarbeiter beschäftigende Livonia Print innerhalb Rigas in ein neues Gebäude ein und vereinigte die zuvor auf zwei Werke verteilte konventionelle und digitale Produktion unter einem Dach. «Die Zusammenlegung der Produktion an einem Standort bringt erhebliche Vorteile», sagt Firmengründer und CEO Trond Erik Isaksen. «Sie optimiert den gesamten Materialfluss und lässt ihn geradlinig ablaufen. Dies ermöglicht effizientere Prozesse, eine höhere Qualität bei reduzierten Durchlaufgeschwindigkeiten und sorgt auch für eine höhere Flexibilität.»
 
Sämtliche Anlagen wurden an den beiden alten Standorten abgebaut und in der neuen Halle wiederaufgebaut – darunter auch 21 Weiterverarbeitungs-Systeme von Müller Martini. Sie bekamen in diesem Sommer Gesellschaft in Form zweier (weiterer) Fadenheftmaschinen: einer Ventura MC 160 und einer Ventura MC Digital. «Wir hatten noch eine alte Solo-Ventura, die uns über all die Jahre hinweg sehr gute Dienste leistete», sagt Trond Erik Isaksen. «Aber es war an der Zeit, diese Dame in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Ausserdem brauchen wir einerseits eine höhere Flexibilität, um kleine Auflagen zu produzieren, und da hat die Solo-Maschine einen Vorteil gegenüber unseren vier VenturaConnect-Systemen. Andererseits haben wir eine optimierte Kapazität für die anstehende Hochsaison.»
 
Bei der digitalen Fadenheftung – wo Livonia Print bereits seit 2016 eine Ventura MC Digital einsetzt – verhält es sich gemäss dem Firmenchef gleich. «Auch hier brauchen wir während der Spitzenzeiten ein Backup, um Produktionsengpässe zu vermeiden. Denn gerade im digitalen Bereich ist eine schnelle Auslieferung der Bücher an unsere Kunden sehr wichtig.»
 
Digital: ja, aber…
Allerdings darf der Schritt seines Unternehmens ins Digitale laut Trond Erik Isaksen nicht missverstanden werden. «Unser Ziel ist es nicht, eine weitere Online-Druckerei zu werden. Wir wollen für unsere Kunden flexibel sein und ihnen alles bieten, was sie brauchen, um erfolgreich zu sein. Unser Schritt in die digitale Welt ermöglicht es uns lediglich, Kleinauflagen bei gleicher Qualität kostengünstiger zu produzieren, was den Verlagen mehr Flexibilität bei der Produktion von Titeln gibt und gleichzeitig ihr Risiko minimiert.»
 
Zwar wächst der ein Zehntel des Produktionsvolumens und Firmenumsatzes ausmachende Digitalbereich bei Livonia Print prozentual stärker als Offset. «Aber der Digitaldruck kommt auch aus einem kleineren Volumen und ist noch ein junger Bereich in unserem Unternehmen», sagt Trond Erik Isaksen.
 
Jährlich druck Livonia Print nahezu 50 Millionen Bücher. Der Trend zu mehr Titeln und kleineren Auflagen ist ungebrochen. «Das heisst aber nicht», betont Trond Erik Isaksen», dass wir in Zukunft nur noch digital produzieren. Denn auch im Offsetdruck werden die Maschinen dank neuer Technologien immer leistungsfähiger und können kleinere Losgrössen wirtschaftlich verarbeiten.» Aktuell liegt die durchschnittliche Auflage pro Buch bei 2973 Exemplaren. Wobei diese Zahl insofern etwas «verfälscht» wird, weil Livonia Print auch einige Grossauflagen druckt.
 
Wachstum auch während der Pandemie
Selbst während der Corona-Krise entwickelte sich der Geschäftsverlauf laut Trond Erik Isaksen positiv. «Wir hatten das Glück, während der Pandemie ein solider Partner für unsere Verleger zu sein und waren nicht wie andere Druckereien in anderen Ländern betroffen. Wir führten in unserem Unternehmen Sicherheitsmassnahmen zur Kontaktbeschränkung ein und koordinierten die Produktion entsprechend. So konnten wir den Verlagen während des gesamten Zeitraums helfen und weiter wachsen.»
 
Nach oben zeigen auch die Zahlen im Self-Publishing. «Noch ist es kein grosser Teil unseres Geschäfts, aber es wächst stetig», unterstreicht der CEO. Hilfreich sind Eigenentwicklungen im IT-Bereich in diesem Segment, «da es sehr beratungsintensiv ist, die Verlage darin keine grosse Erfahrung haben und die Chancen in diesem Markt nicht erkennen.» Mit seiner Portalentwicklung hilft Livonia Print den Self-Publishern beispielsweise, ihr Produkt richtig zu bepreisen. «Wir sehen im Self-Publishing-Segment gute Chancen, in Zukunft deutlich zu wachsen, weil wir diesen Kunden die gleiche Qualität und die gleichen Möglichkeiten bieten wie unseren Verlagskunden», zeigt sich Trond Erik Isaksen zuversichtlich.
 
Wie ein Müller Martini-Showroom
Zurück zur neuen Produktionsstätte von Livonia Print in Riga. Diese wirkt wie ein Showroom von Müller Martini, stehen doch nicht weniger als 21 Systeme des Schweizer Maschinenherstellers im Einsatz. Für die Offset-Produktion sind dies drei Buchlinien Diamant MC 60, eine Ableimmaschine Collibri (im Verbundsystem mit einer der drei Diamant MC 60), acht Fadenheftmaschinen Ventura MC 200) (verbunden zu vier Connect-Systemen), eine Ventura MC 160, zwei Klebebinder Alegro und ein Klebebinder Acoro A5 (im Verbundsystem mit einer der drei Diamant MC 60. Und für Digital-Produktion eine Buchlinie Diamant MC Digital, zwei Ventura MC Digital (mit vorgeschaltetem Heidelberg Stahlfolder TH-66 automatisiert, 4-Taschen-Falzaggregat und dem Flachstapelanleger FFH-66), ein Alegro Digital (für Digital- und Offset-Produktion) und ein Sammelhefter Presto II Digital (für Digital- und Offset-Produktion).
 
Sämtliche Systeme sind integriert in Connex.Info, dem Monitoring-und-Tracking-Modul von Müller Martini. «So gewinne ich wichtige Informationen über die Produktion», sagt Trond Erik Isaksen. Ohne Touchless-Workflow-Lösung funktioniert laut dem Firmenbesitzer das Geschäftsmodell von Livonia Print nicht. «Das Vermeiden jeglicher Barrieren zwischen unserer klassischen und digitalen Produktion hat höchste Priorität. Mit einzelnen Maschinen zu produzieren, ohne diese miteinander zu verbinden, ist nicht mehr zeitgemäss. Connex macht es zudem einfacher, die Produktion zu überwachen und die Lieferzeiten zu fixieren. Wenn Sie mich also fragen, ob ich für unsere Branche eine Zukunft ohne ‚Connextivity‘ sehe, dann ist meine Antwort klar: undenkbar!»
 
 
Lernen Sie in diesem Video Trond Erik Isaksen kennen und hören Sie, was der Gründer und CEO von Livonia Print über die Buchlinie Diamant MC Digital sagt.
 
Lesen Sie auf der Müller Martini-Website diesen spannenden Blog von Trond Erik Isaksen zum Thema «Touchless-Workflow-Lösung».