30.03.2022

Ventura MC 160: «Die ideale Maschine für uns»

Weil die Zahl der Aufträge steigt, deren Auflagen jedoch sinken, will die Beltz Grafische Betriebe GmbH in der Kur- und Rosenstadt Bad Langensalza im deutschen Bundesland Thüringen mehr Flexibilität in die Fadenheft-Produktion bringen. 

Zum einen wird das von Müller Martini stammende Connect-Verbundsystem um eine Fadenheftmaschine von bisher drei auf neu zwei reduziert. Zum andern wird eine ältere Ventura durch eine neue Ventura MC 160 ersetzt.


Michael Tuchscher, Leiter Projektmanagement und Mitglied der Geschäftsleitung, mit seinem Fadenheft-Team (von links Petra Heuckrodt, Petra Nachtigall, Marion Thiel, Annett Persch und Silke Jünemann) vor einer Ventura bei Beltz Grafische Betriebe in Bad Langensalza.

Beltz Grafische Betriebe gilt als Hardcover-Spezialist, wobei insbesondere mit (Halb-)Leinen versehene, geprägte und veredelte Buchdecken zu den herausragenden Merkmalen des Hauses gehören. Im vergangenen Jahr produzierte das Traditionsunternehmen 6,6 Millionen Bücher, davon 44 Prozent Hardcover. Betrachtet man den erzielten Umsatz, entfielen auf den Hardcover-Bereich – wo die Auflagen pro Job zwischen 150 und 10’000 Büchern liegen – rund 60 Prozent. «Der Festband ist also unser wichtigstes Produkt», sagt Michael Tuchscher, Leiter Projektmanagement und Mitglied der Geschäftsleitung.

60 Prozent der von Beltz gefertigten Hardcover-Bücher – mit Kinderbüchern, Fach- und Sachliteratur als Schwerpunkte – sind fadengeheftet. «Insbesondere unsere Kunden im fachwissenschaftlichen Bereich bestellen fadengeheftete Bücher – die qualitativ hochwertigsten Produkte, die wir liefern», sagt Michael Tuchscher. Dabei stellt er in den vergangenen Jahren zwei Trends fest: «Unsere Auftragszahlen steigen deutlich, während die Auflagen sinken. So sind in jüngerer Zeit insbesondere hochvolumige Kataloge weggefallen.» Kommt hinzu, dass Beltz früher viele auswärts gedruckte Fremdaufträge fertigte, heute jedoch verstärkt inhouse druckt und bindet – und damit die gesamte Wertschöpfungskette im eigenen Betrieb hat.

All das hat natürlich Auswirkungen auf die Produktion und dabei insbesondere auf die in der Buchbinderei eingesetzten Anlagen. Aktuell verfügt Beltz – neben zwei Buchlinien Diamant und BF 512, einer Ableimmaschine Collibri sowie zwei Klebebindern KM 472 und KM 600 von Müller Martini und Kolbus – in der Fadenheftung über eine Solomaschine eines anderen Herstellers sowie über ein von Müller Martini stammendes, 2004 in Betrieb genommenes und ausschliesslich für Offset-Produkte eingesetztes Connect-System mit drei Ventura. Will heissen: Von einer Zusammentragmaschine 1573 mit 30 Stationen werden die Bogen mittels drei mit Connect verlinkten Fadenheftmaschinen zugeführt. 

Um vor allem bezüglich kleinerer Auflagen flexibler zu werden, setzt Beltz in Zukunft zwei Fadenheftmaschinen solo ein und reduziert das Verbundsystem von drei auf zwei. Eine der beiden mit Connect verlinkten älteren Ventura ersetzt Beltz im kommenden August durch eine neue Ventura MC 160. «Mit der neuen Fadenheftmaschine wird das Connect-System deutlich effizienter», unterstreicht Michael Tuchscher. «Die Ventura MC 160 ist für uns die ideale Maschine. Sie sorgt für ein sehr gutes Heftbild, hat eine leicht verständliche Bedienphilosophie und benötigt nur wenig Platz.»