Der CoLiner trifft auf einen Ur-NewsLiner

Auch anderthalb Jahrzehnte nach ihrer Inbetriebnahme können Systeme von Müller Martini mit neuesten Aggregaten verbunden werden, so dass die Kunden mit einer modernisierten Gesamtanlage auf aktuelle Marktanforderungen reagieren können. Zum Beispiel mittels Andockung eines Vorsammlers CoLiner an ein Zeitungs-Einstecksystem NewsLiner.

So geschehen im Druckzentrum der Mediengruppe Münchner Merkur tz in München. Im Stammwerk des bayerischen Zeitungshauses an der Dessauerstrasse steht seit dem Jahr 2000 ein Ur-NewsLiner der ersten Generation mit fünf Anlegern in Betrieb. Dieser wurde vor wenigen Wochen mit einem CoLiner mit sechs weiteren Anlegern erweitert. Mit dem nunmehr elf Anleger aufweisenden Komplettsystem ist die Münchner Mediengruppe jetzt bestens für das in den vergangenen Jahren vor allem in den Anzeigenblättern gestiegene Beilagenaufkommen gewappnet. «Wir können die verschiedenen Zeitungstitel jetzt nicht nur schneller, automatisierter und damit wirtschaftlicher verarbeiten», betont Geschäftsführer Uwe Günther, «sondern wir können nun auch mehr Beilagen-Splittings machen als früher.»

Die Mediengruppe Münchner Merkur tz produziert in München zum einen zwei Tageszeitungen – den «Münchner Merkur» mit 20 Regionalausgaben und einer Totalauflage von rund 150‘000 Exemplaren sowie die «TZ» mit einer Auflage von 170‘000 an Wochentagen und 210‘000 am Wochenende. Zum andern werden 15 Wochenzeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 1,8 Millionen Exemplaren gedruckt. Die Tageszeitungen enthalten zwischen drei und sieben Beilagen, für die Wochenblätter läuft die neue Anlage oft mit Vollbelegung.

Das Erweiterungsprojekt für das Einstecksystem verlief gemäss Uwe Günther programmgemäss und nahezu reibungslos. «Bezüglich Hardware passte sogleich alles zusammen. Bei der neuentwickelten Software mussten anfänglich ein paar Anpassungen vorgenommen werden, was Müller Martini jedoch zügig erledigte.»

Der neuste CoLiner ist bereits die dritte Versandraum-Investition der Mediengruppe Münchner Merkur tz in zwei Jahren. 2013 wurde im neuerstellten Druckzentrum Penzberg ein Komplett-System von Müller Martini mit je zwei ProLinern und CoLinern, drei Kreuzlegern und einem umfassenden Rampensystem installiert. In der ersten Jahreshälfte 2015 wurde in München ein ProLiner mit CoLiner und einem in den ProLiner integriertes Heftaggregat ProStitch, das zusammen mit dem Fächerschneider NewsTrim eine Inline-Produktion mit Einstecken, Heften und Schneiden erlaubt, in Betrieb genommen. «Wir glauben an die Zukunft der gedruckten Zeitung», begründet Uwe Günther die grossen Investitionen des Traditionsunternehmens.

Uwe Günther (links), Geschäftsführer Mediengruppe Münchner Merkur tz: «Wir können die verschiedenen Zeitungstitel jetzt schneller, automatisierter und damit wirtschaftlicher verarbeiten.»