05.04.2022 / Frank Baier

Digital-Notizen auf Papier

Terminkalender, Notizbücher und Terminplaner gibt es heute sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form. Mittlerweile erlauben moderne Technologien eine direkte multimediale Verknüpfung darin enthaltener Informationen. 

Immer mehr Menschen in der Gesellschaft schätzen im Berufsalltag und Privatleben bei der Selbstorganisation die Vorteile beider Infomedien: Beim Gebrauch eines gedruckten Terminplaners ist kein elektronisches Ausgabegerät und keine Verbindung zum World Wide Web nötig. Alleine die Benutzung eines digitalen Terminkalenders macht die Aktualisierung der jeweiligen Daten gerade auf Online-Plattformen einfach. Derweil verwenden viele Menschen sowohl ein konventionelles wie auch ein elektronisches Notizbuch als Update der individuellen Sicherheit. 

Print trifft NFC 
Unter dem Begriff «Brainbook» beschreitet das Unternehmen Brendow im deutschen Moers den Weg in die gedruckte Elektronik. Basis des seit 2018 zum Portfolio gehörenden Produkts bildet ein beliebig gebundenes Notizbuch, in dessen Umschlag ein NFC-Chip sichtbar oder auch unsichtbar integriert wird. Mithilfe dieses Chips wird das Notizbuch per Smartphone oder Tablet und der NFC-Kopplung durch Ablegen des Gerätes auf der Buchoberfläche mit dem Internet vernetzt. 

Diese Funktionalität nutzen Unternehmen, um ihren Kunden komplexe Leistungen als Web-Service einfach und schnell zur Verfügung zu stellen, Informationen bei Planung und Abruf von Materiallieferungen zu geben oder aktuelle Sonderangebote der Zulieferindustrie zu senden. Dabei bietet der NFC-Chip gegenüber einem QR-Code den Vorteil, dass er in begrenztem Umfang individuelle Daten abspeichern kann und dass sich sein Dateninhalt jederzeit umschreiben lässt. 

Smartes Drucken 
Smarte Planungshilfen sind Geschäft des Unternehmens Lindocastelli aus Herzebrock-Clarholz/Gütersloh (Deutschland), das laut Werbung «haptische Markenkommunikation mit digitalen Touchpoints» verbindet. Dieses Konzept bezieht sich auf die «Urban Timer» oder «Smart Bullet Journals» genannten crossmedialen Publikationen, die als individuelle Notizbücher dank digitalisiertem Kalenderservice durchgehende Planungsstruktur bieten. Hierfür werden die gedruckten Produkte mittels QR-Codes mit den Informationen aus dem digitalen Kalender verknüpft und erlauben mithilfe des Smartphones und Tablets den Zugang auf die hinterlegten Inhalte. 

Ebenfalls lassen sich die zweifarbig gedruckten, mit Elastikband und Stiftschlaufe versehenen, fadengehefteten Terminkalender mit individueller Werbung auf dem Bucheinband per Prägung und Digitaldruck sowie optional mit Buchfarbschnitt aufwerten. Kunden können darüber hinaus eine digitale «Kalenderlobby» mit Werbeflächen oder spezielle individuelle Landingpages erhalten, um langfristig und nachhaltig im Alltag präsent zu bleiben. 

«Digitales» Schreiben 
Aktuell bringen Schreibwaren-Hersteller wie Moleskine aus Mailand (Italien) auf die Digitalwelt abgestimmte Innovationen auf den Markt. Mithilfe des «Smart Writing Set Ellipse» und der «Ncoded»-Technologie kann die Digitalisierung von schriftlichen Aufzeichnungen erfolgen. Bestellern werden ein «Smartpen»-Kugelschreiber nebst USB-Kabel sowie das Papier-Notizbuch «Paper-Tablet» zugesandt. Offensichtlich erkennt der «intelligente» Stift per Infrarot-Sensor den Notizblock oder Terminkalender und digitalisiert das Papier mit den geschriebenen Informationen. 

Notizen werden als PDF, JPG, Vector oder Text gespeichert. Mit dem Stift, dessen Akku eine Laufzeit von fünf Stunden hat, sind auch Audio-Aufnahmen möglich. Der Datentransfer erfolgt mit Bluetooth 4.2, Informationen werden im Offline-Modus für den späteren Versand als SMS, MMS, E-Mail oder WhatsApp-Nachricht abgespeichert. Letztlich funktioniert der «Smartpen» auf Basis von «Ncoded» auch mit Schreibblöcken anderer Marken –  eine einfache Verwaltung ist mit der Moleskine-Notes-App möglich. 

Ihr
Frank Baier 
Chefredakteur «Bindereport»
 
05.04.2022 Frank Baier Chefredakteur «Bindereport»