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10.12.2019 / Leo Schulthess

«Ich bereue meine Berufswahl bis heute nicht – sie war ein Glückstreffer»


Ich bin 18 Jahre jung, stehe bei Müller Martini im dritten Jahr meiner Ausbildung zum Konstrukteur, verwirkliche gerne Ideen und habe einen Traum: einmal etwas zu erfinden. .


Das räumliche Vorstellungsvermögen ist für einen Konstrukteur das A und O. Von Grund auf lernen kann man das nicht, glaube ich. Bis zu einem gewissen Grad ist es einem gegeben oder eben nicht – bestenfalls kann man es entwickeln, ausarbeiten und schärfen. Konstrukteure brauchen auch ein natürliches technisches Interesse und Verständnis, eine realistische Kreativität und die Fähigkeit, Probleme zu analysieren und Lösungen auszuarbeiten. 

Ich zeichnete schon immer gern. Lange wollte ich Architekt werden, bis ich erfuhr, dass ich dafür zuerst eine Lehre im Hoch- oder Tiefbau absolvieren müsste. Irgendwann hörte ich vom Berufsbild des Konstrukteurs und war begeistert. Zeichnungen erstellen, Ideen umsetzen – das ist es, was ich tun will. Ich habe in keinem anderen Berufsbild eine Schnupperlehre gemacht. So sollte man es ja nicht machen, ich weiss, aber mir war halt sofort klar: Ich will Konstrukteur werden.

Das war im achten Schuljahr der Sekundarschule E, die ich in Olten besuchte. Ich bereue meine Berufswahl bis heute nicht – im Gegenteil: sie war ein Glückstreffer. Nun stehe ich im dritten Lehrjahr und arbeite seit einigen Monaten in der Abteilung Weiterverarbeitung. 

Mein Alltag sieht so aus: Von meinem Betreuer erhalte ich Aufträge mit klaren Aufgabenstellungen, die ich dann selbstständig erledige. Oft nehme ich an bestehenden Zeichnungen Anpassungen vor, manchmal gibt es Aufgaben für Neukonstruktionen oder besondere Probleme zu lösen. Mein aktueller Auftrag betrifft einen eingebauten Riemen, dem beim Verrutschen eine Beschädigung durch eine scharfe Blechkante droht. Nun braucht es ein Bauteil, das als Anschlag für den Riemen wirkt und so verhindert, dass er an der Blechkante scheuert. Die Lösung des Problems ist mir überlassen. Sobald mein Vorschlag ausgearbeitet ist, bespreche ich ihn mit meinem Vorgesetzten, und wenn alles passt, wird die Massnahme realisiert. 

Jetzt fängt das Abenteuer erst richtig an
Müller Martini unterhält einen Lernpark, in dem ich die ersten beiden Jahre meiner Lehre verbrachte. Dort erwarben wir viel Grundwissen, das uns auf den Wechsel in die Abteilungen vorbereitete. Der Lernpark ist eine Welt für sich und deshalb etwas weg von der Realität. Jetzt, in der Abteilung, bekommen wir beispielsweise auch mit, welche Kosten hinter Massnahmen stecken. 

Ich hatte grossen Respekt vor dem Umstieg, zumal hier viele sehr erfahrene Ingenieure tätig sind. Meine Bedenken waren unbegründet, der Wechsel gelang mir besser, als erwartet. Ich habe einen eigenen Arbeitsplatz und «scharfe» Arbeit, das ist ein grosser Ansporn. Auch an grossen Sachen durfte ich schon mitarbeiten, zum Beispiel konstruierte ich für ein Testgetriebe Anpassungen, die dann umgehend realisiert wurden. Das ist schon cool! Hier werde ich gebraucht, hier fängt der Beruf erst richtig an.

Bei der Berufswahl verzichtete ich bewusst auf Alternativen, bei der Suche nach dem richtigen Arbeitgeber hingegen nicht. Dass meine Wahl auf Müller Martini fiel, war jedoch rasch klar. Der Grund? Die Maschinen! Während ich in anderen Firmen entweder Kaffeemaschinen, Bedienelemente oder Blechkonstruktionen kennengelernt hätte, steht mir hier die ganze Palette zur Verfügung. In den Müller-Martini-Maschinen gibt es Zahnräder, Riemen, Ketten, Pneumatik – alle Komponenten, die sich ein Konstrukteur wünschen kann. Davon kann ich nur profitieren, auch für später. Zudem macht sich die Firma Müller Martini bestimmt auch gut in meinem Lebenslauf. 

Im Lernpark war ich Teil eines dreiköpfigen Teams von Konstrukteur-Lehrlingen, das gemeinsam einen Bohrautomaten und eine Fräsmaschine herstellte. Das waren Hand-in-Hand-Projekte, bei denen wir mit den Automatikern und Polymechanikern zusammenarbeiteten. Wir Konstrukteure erstellten die Zeichnungen, die Polymechaniker bauten die Maschinen, und die Automatiker brachten sie mit der Steuerung zum Laufen. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Polymechanikern vermittelt uns Konstrukteuren ein Gefühl dafür, was möglich ist und was nicht. Wir müssen uns gegenseitig verstehen, um gute Resultate erarbeiten zu können. Deshalb ist es nur von Vorteil, dass wir in der Berufsschule in derselben Klasse sitzen.

Ich habe mich bewusst gegen die Berufsmaturität während der Lehre entschieden, damit ich mich auf die Herausforderungen als Konstrukteur konzentrieren kann. Wie es nach der Lehre für mich weitergehen wird, ist offen. Ingenieur zu werden, könnte ein Ziel sein, aber bis dahin ist es ein intensiver und weiter Weg. Reizvoll wäre eine Kombination von Konstruktions- und Werkstattarbeit – nicht zuletzt deshalb, weil mir das achtwöchige Praktikum bei den Polymechanikern sehr gut gefiel.

Eine Erfindung ist für mich, eine von Grund auf neue und neuartige Idee zu entwickeln, es ist die Königsdisziplin. Einmal etwas zu erfinden, wäre natürlich ein Traum.
Leo Schulthess


Grübeln und recherchieren
Bin ich unterwegs, entdecke ich ständig Dinge und denke über deren Entstehung nach. Ich mache mir Gedanken über die angewandten Fertigungsverfahren wie Schweissen, Giessen, Fräsen oder Drehen. Es ist ein andauerndes Analysieren von Kleinigkeiten, die Berufskrankheit der Konstrukteure. Oft komme ich ganz schön ins Grübeln und frage mich, wozu das und das gut sein soll. Manchmal kann ich mir die Fragen selber beantworten, manchmal recherchiere ich im Internet. Übrigens, gibt man unseren Beruf bei Wikipedia ein, erscheint in Klammer unter anderem «Erfinder». Eine Erfindung ist für mich, eine von Grund auf neue und neuartige Idee zu entwickeln, es ist die Königsdisziplin. Einmal etwas zu erfinden, wäre natürlich ein Traum. 

Ich kann mir gut vorstellen, bei Müller Martini zu bleiben. Natürlich, die momentane Wirtschaftslage ist eine grosse Herausforderung, in welchen Dimensionen es weitergeht, ist fraglich. Es werden aber immer noch so viele Magazine und Bücher gedruckt und konsumiert. Ich selber habe keine Lust, Bücher und Magazine elektronisch zu lesen. Der Markt ist da und bietet viel Spielraum, die grafische Industrie lebt!

Habe ich Dein Interesse geweckt für eine der vielen Berufsausbildungen, die Müller Martini anbietet? Dann besuche doch die Ausbildungsseite auf der Müller Martini-Website oder downloade diese Broschüre. Wir freuen uns über Dein Interesse!