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02.03.2021 / Moana Linder

Die Schnupperlehre als Printmedienverarbeiterin gefiel mir mega gut

Obwohl ihr handwerkliches Flair nicht in die Wiege gelegt wurde, fand Moana Linder den Weg in die grafische Industrie. Im folgenden Blog erzählt die 16-jährige Erstjahr-Lehrtochter Printmedienverarbeiterin mit Fachrichtung Bindetechnologie, warum ihr der Job bei der Schär Druckverarbeitung AG in Wikon im Schweizer Kanton Luzern so gut gefällt und auf welche klassische (Papier-)Methode sie beim Lernen für die Berufsschule setzt.
 

«Ist das etwas für Frauen?» Diese Frage höre ich nicht selten in meinem Freundeskreis, wenn meine Kolleginnen erfahren, dass ich beruflich in der grafischen Industrie unterwegs bin. Sie reagieren deshalb oft erstaunt, weil sie diese Branche kaum kennen, und ich muss sie ihnen dann erklären.
 
Ehrlich gesagt, waren auch mir Druckereien und Weiterverarbeitungsbetriebe vor einem Jahr noch kein Begriff. Mein Vater ist zwar Maschinenmechaniker, doch ich habe den Weg zu Maschinen erst über Umwege gefunden. Als ich im Sommer 2019 nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit eine Lehre suchte, hatte ich alles andere als die grafische Industrie im Hinterkopf.
 
Jeder Tag bietet etwas Neues
Meine Berufswahl fiel auf Detailhändlerin, und ich arbeitete in der Logistik eines Grossverteilers, wo ich erstmals mit Maschinen in Kontakt kam. Die Lehre sagte mir jedoch nicht zu, weshalb ich sie abbrach.
 
Mega gefiel es mir jedoch, als ich bei der Schär Druckverarbeitung AG in Wikon eine Woche schnuppern durfte. Besonders angetan hatten es mir sogleich das angenehme, familiäre Betriebsklima und die Vielfältigkeit der Arbeit – jeder Tag bot (und bietet auch heute noch) etwas Neues. Den Betrieb hatte ich vorher nicht gekannt, obwohl ich – allerdings noch nicht so lange – im gleichen Dorf wohne (und deshalb nun praktischerweise einen kurzen Arbeitsweg habe).
 
Wir sind ein gutes Team
«Das ist es», sagte ich mir, weil die Chemie von Anfang an stimmte. Da mich auch meine Eltern und meine beste Kollegin motivierten, diesen Beruf zu erlernen, begann ich im vergangenen August meine Ausbildung als Printmedienverarbeiterin mit Fachrichtung Bindetechnologie – was früher etwas einfacher Industriebuchbinderin hiess. Wir sind bei der Schär Druckverarbeitung AG fünf «Buchbinder-Stifte» – je zwei im ersten und zweiten sowie einer im dritten Lehrjahr, und wir haben untereinander einen exzellenten Kontakt.
 
Dass die Schär Druckverarbeitung AG ein Familienbetrieb ist, spüre ich täglich. Der Umgang untereinander ist äusserst kollegial. Man macht – auch in den Pausen – auch mal ein Spässchen. Kurz: Wir sind ein gutes Team. Das war beim Grossverteiler, wo es viel anonymer zu- und herging, ganz anders.
 
Aktuell ist die Stimmung im Betrieb, vor allem aber auch in der Berufsschule, wegen der Corona-Pandemie allerdings etwas bedrückt. Den ganzen Tag im warmen Betrieb eine Maske zu tragen, ist zwar notwendig, aber lästig.
 
Das handwerkliche Flair spät entdeckt
Ein handwerkliches Flair brachte ich für meinen Job eigentlich nicht mit. Im Gegenteil: Gestalten und Werken gehörten in der Schule nicht zu meinen Lieblingsfächern. Meine diesbezüglichen Fähigkeiten entdeckte ich erst spät. Und so konnte ich bald schon viele Arbeiten allein erledigen – vor allem Einrichten, zum Beispiel der Falzmaschinen. Das ist zwar eine Herausforderung, aber sie gefällt mir. Und ich freue mich jetzt schon darauf, später an den grossen Maschinen wie den vier Sammelheftern von Müller Martini arbeiten zu können.
 
Mit dem Maschinenführer Agon Vaseli steht mir ein Berufsbildner, mit Raffi Bättig ein Oberstift und mit Marko Marinovic ein ebenfalls im ersten Lehrjahr befindlicher Nebenstift zur Seite. Von ihnen bekomme ich viele Tipps und Tricks. Bei allen Prozessen gilt in unserem Unternehmen stets das Vier-Augen-Prinzip, damit nichts schiefläuft. Würde ich beispielsweise die Falzmaschine falsch einstellen, könnte ein ganzer Auftrag futsch sein.
 
Kein fixer Karriereplan
Zur Praxis kommt die Theorie. Im ersten und zweiten Lehrjahr besuche ich jeweils zwei Tage pro Woche die Schule für Gestaltung in Bern. Im dritten Lehrjahr wird es dann noch ein Tag in der Woche sein. Neben den klassischen Berufsschulfächern lernen wir im ersten Semester – begleitet von den Lehrern – die verschiedenen Maschinen und Prozesse wie Falzen, Schneider und Sammelheften sowie die unterschiedlichsten Papierarten kennen.
 
Ob ich nach Abschluss meiner Berufsausbildung in der grafischen Industrie bleiben werde, ist derzeit schwer zu sagen. Ich habe einige Ideen wie etwa Flugbegleiterin zu werden, und eines Tages möchte ich sicher auch eine Familie gründen. Einen fixen (Karriere-)Plan habe ich aber derzeit keinen.
 
Ich lerne ganz klassisch mit Karteikärtchen
Klar hat die grafische Industrie auch schon bessere Zeiten gesehen, gilt nicht mehr als Boom-Branche und deshalb insbesondere bei der jungen Generation auch nicht mehr als besonders sexy. Aber mich fasziniert mein Beruf – insbesondere die Produktionsabläufe, wenn aus einem Stapel Papier ein fertiges Druckprodukte entsteht.
 
Zugegebenermassen lese ich persönlich eher ab elektronischen Medien. Ab und zu nehme ich jedoch ein gedrucktes Magazin zur Hand. Und in der Schule verwenden wir natürlich vorwiegend Print-Unterlagen. Die in Studien gewonnenen Erkenntnisse, dass man ab Papier besser lernen kann als ab einem Tablet, kann ich vollumfänglich bestätigen. Ich lerne ausschliesslich ab Papier und mit Karteikärtchen – ganz klassisch also.
 
Für mich steht ausser Frage, dass es immer gedruckte Produkte geben wird. Doch ebenso klar scheint mir, dass Print in Zukunft weiter unter Druck geraten wird. Damit die Leute weiterhin Druckerzeugnisse lesen, sind gefragt, wie wir sie hier bei der Schär Druckverarbeitung AG fertigen.
 
Herzlich,
Ihre Moana Linder, Lehrtochter Printmedienverarbeiterin mit Fachrichtung Bindetechnologie bei der Schär Druckverarbeitung AG in Wikon (Schweiz)

02.03.2021 Moana Linder Lehrtochter Printmedienverarbeiterin